Fabian Horn begründet neuen Kampfkunst-Stil

"Headmaster" Fabian Horn ist  Diplom-Fachsporttrainer für Chinesische Selbstverteidigung, dazu
2. Dan Jiu-Jitsu
5. Dan Ken Bujutsu
2. Toan Dju-Su
2. Dan Jiu-Jitsubegründet neuen Kampfkunst-Stil
 
Landestrainer NRW im DABJB
(2010 | 2013 | 2017 | 2018)
 
Seit September 2017 gilt Ken Bujutsu als international anerkannt und hat damit einen festen Platz in den Reihen der weltweiten Kampfkünste. Was Ken Bujutsu überhaupt ist und wie es dazu kam?
 
Seit einiger Zeit gebe ich speziell angepasste Selbstverteidigungskurse im Rahmen der Reservistenarbeit der Bundeswehr. Da ein Reservist oder Soldat in andere Situationen gerät als Zivilisten, muss auch die Selbstverteidigung auf die besonderen Umstände angepasst werden. Daraufhin habe ich mir Gedanken gemacht, welche Anpassungen ich vornehmen muss, um die Begebenheiten abzudecken. Zuerst musste ich berücksichtigen, dass Soldaten Waffen mit sich führen. Wenn es um Selbstverteidigung geht, sollten diese meiner Meinung nach aber nicht benutzt werden. Aber sie tragen sie nun mal bei sich. Da sich jeder vorstellen kann, dass in einer Nahkampfsituation keine Zeit ist, mal eben sein Gewehr wegzulegen oder den Angreifer zu bitten, kurz zu warten, war das der erst Gesichtspunkt, den es zu berücksichtigen galt: während der Verteidigungstechnik trage ich ein Gewehr.
 
Die Situation ist nachvollziehbar, man stelle sich vor, man trägt Einkaufstaschen oder einen Regenschirm, wenn man angegriffen wird. Im Falle eines Gewehrs kann man diesen stabilen, starren Gegenstand entweder an dem Gurt auf den Rücken werfen oder beispielsweise den Kolben als Schlagwaffe einsetzen.
 
Ein zweiter Gesichtspunkt ist die besondere Umgebung eines Soldaten. Für gewöhnlich befinden sich Soldaten in ihren Kasernen. Jemand, der einen Soldaten innerhalb einer Kaserne angreift, hat sicher mehr vor als nur eine Pöbelei. Entsprechend ist davon auszugehen, dass die Angriffe aggressiver sind als bei einer „Kneipenschlägerei“. Deshalb müssen die Abwehrtechniken schnell und effizient umsetzbar sein.
 
Nach reichlicher Überlegung und vielen Versuchen bin ich zu dem Entschluss gelangt, dass ein ganz neuer Kampfsportstil notwendig ist, um dieses Spektrum abzudecken. Natürlich gibt es schon speziell für das Militär entwickelte Kampfsysteme, wie Krav Maga von der israelischen Armee, aber solche Stile sind auf Angriff ausgelegt, nicht auf Selbstverteidigung.
Und so begann die Entwicklungsphase. Nach einiger Zeit stellte ich der Martial Arts Association – International meine Situation und meine Absichten vor. Prompt kam eine positive Antwort mit der Forderung nach einer schriftlichen Ausarbeitung über diesen neuen Stil mit detaillierten Beschreibungen der Besonderheiten, einem fertigen Prüfungssystem bis hin zu den Meistergraden, einem offiziellen Antrag auf Anerkennung und einigem mehr. Also habe ich mich nach dem Praktischen ans Theoretische gemacht.
Es hat etwas gedauert, aber bald bekam ich ein Antwortschreiben der MAA-I mit einem Schreiben und einer Urkunde, dass Ken Bujutsu von der „World Headmaster and Sokeship Union“ anerkannt wurde und nun als internationaler Kampfsportstil gilt. Außerdem wurde mir als Gründer dieser Sportart der Titel „Headmaster“ verliehen.
 
Dewa Matá
Fabian Horn